Yoga-Retreat im Gute-Laune-Paradies   

    – Zu den Quellen vonWohlgefühl und Lebensfreude – 

Ich habe meinen Traum verwirklicht. Yoga in Indien.

Schon lange war es ein Herzenswunsch, dieses faszinierende Land mit all seinen Geheimnissen und Widersprüchlichkeiten kennenzulernen. Meine Leidenschaft für Yoga einmal da  auszuleben, wo er herkommt und seit Jahrtausenden zu Hause ist. 

Zusammen mit 14 Yoginis und 5 Yogis und unserem charismatischen Seminarleiter – Franz Seraph Moesl– habe ich im Satsanga-Retreatin GOA eine idyllische Oase in ursprünglicher, unberührter Natur gefunden. Hier hat Olaf, ein Schweizer Architekt, seinen Lebenstraum in die Tat umgesetzt und über einen Zeitraum von 25 Jahren einen beeindruckenden Rückzugsort geschaffen. Die Anlage liegt nur 20 Minuten entfernt vom Arabischen Meer, in Nähe eines kleinen Dorfes.

Das frühere Hippie-Paradies Goa gilt noch immer als Sehnsuchtsort für alle, die dem stressigen Alltag in unserer westlichen Leistungsgesellschaft für begrenzte Zeit entfliehen möchten, um hier Ruhe, Entspannung und Erkenntnis zu finden.

Magische Momente

Schon gleich nach meiner Ankunft am Flughafen habe ich bei der atemberaubenden Taxifahrt im tosenden Frühverkehr, über marode Straßen, vorbei an heiligen Kühen und streunenden Hunden, diesen lustvollen Spirit von Abenteuer, Exotik und Inspiration verspürt. Meine Erwartungen an Indien und das spezielle Yogafeeling werden von Tag zu Tag mehr erfüllt.

Indien mit Worten zu beschreiben, fällt schwer. Es ist nicht nur eine Nation oder ein Stück Land; Indien ist weit mehr als das. 

Dieses Land vibriert in einer einzigartigen Energie und Schwingung, die man fühlen kann, wenn man vorurteilsfrei und offen in all seinen Wahrnehmungen ist. 

Ich nehme das indische Leben bunt, vielfältig, bezaubernd und anregend wahr, aber gerade in den ersten Tagen verstört und schockiert es mich. Die große Kluft zwischen Arm und Reich ist augenfällig und erschreckend. Man kann den einfachen Menschen aber ansehen, dass Sie trotz aller Armut und widriger Lebensumstände ein reiches spirituelles Erbe in sich tragen, welches sie würdig und liebenswert erscheinen lässt. Selten habe ich so viel Schönheit und Grazie gesehen, wie sie indische Frauen ausstrahlen.

Mir gefällt es hier in unserer Resortanlage. Die erste Nacht in meinem zwar kleinen, aber gemütlichen Zimmer mit Doppelbett und Moskito-Baldachin war aufregend und geheimnisvoll. Vielstimmiges Hundegebell, stundenlange Tempelgesänge, fremdartige Vogellaute, betörende Gerüche und die ungewohnte Hitze wühlten mich auf und ließen mich nicht in den Schlaf kommen. Doch schon in der folgenden Nacht hatte ich mich besser daran gewöhnt und fühlte mich wohl und angekommen.

Inspirationen für Körper und Gemüt

Die täglichen Yogaeinheiten mit Franz, unserem Yogalehrer, sind interessant und belebend, teilweise auch fordernd. Jedoch für Anfänger und Geübte gleichermaßen geeignet. Er versteht es meisterhaft die unterschiedlichen Yoga-Erfahrungen und -Erwartungen der Gruppe in eine harmonische Balance zu bringen. Sein Unterricht ist ein wohltuender Mix aus klassischen Hatha-Yoga Poses, Atemübungen, spielerischen Bewegungen und konditionsfördernden Elementen. Franz hat ein gutes Gespür dafür, was uns jetzt gerade guttut.

Er kommt ursprünglich aus Bayern, hat in thailändischen Klöstern gelebt und gelernt und leitet seit mehr als 25 Jahren Fasten-Yogakurse in Deutschland, Spanien und Indien. Einige der Teilnehmer kennen ihn bereits aus früheren Seminaren.   Es herrscht eine vertraute und entspannte Atmosphäre, die uns Ruhe und Gelassenheit schenkt.

Zum Wohlgefühl tragen auch der schöne, große Yoga-Saal mit der farbenfrohen Mandala-Blumenschale am Eingang bei, sowie der glänzende Holzfußboden und die mannshohe, blumenumkränzte Shiva-Statue als beeindruckender Blickfang. 

Hier kann man tief ins indische Yoga-Feeling eintauchen und ich liebe es, während der Übungen einen Blick in den bezaubernden Palmengarten und auf den einladenden Pool zu werfen, während die bunten Vorhänge im leichten Wind tanzen.

Franz legt besonderen Wert darauf, dass wir nicht nur die klassischen Asanas und Atemübungen sehr bewusst praktizieren, sondern er hat einen ganzheitlichen Ansatz. Dieser schließt auch die facettenreiche Yoga-Philosophie, sowie Ernährungstipps und Anregungen für die Entspannung ein. Wichtig ist ihm, dass wir mit Hingabe und Liebe bei der Sache sind und auch unsere anatomischen Grenzen achten.

Für mich ist es immer wieder erstaunlich, welch hohe Aktualität die Schriften und Empfehlungen der „Ur-Yogis“ für unsere heutige, oft gestresste Gesellschaft haben. Wie kann das sein, dass vor über 2000 Jahren Lebensweisheiten aufgeschrieben wurden, die für unsere moderne, zunehmend digitalisierte Welt im 21sten Jahrhundert von so großer Bedeutung sind? 

Verzauberter Tagesbeginn

Wenn ich frühmorgens, kurz vor Sonnenaufgang, durch den schwach beleuchteten Palmengarten gehe und die schmale, eiserne Wendeltreppe zu unserem schönen Meditationsraum hinaufsteige, überkommt mich jedes Mal eine freudige Erwartung. Das gemeinsame Erleben des Tagesanbruchs in unserer Gruppe empfinde ich als kostbares Geschenk.

Die Morgenmeditation beginnt schweigend. Andächtig sitzen wir still am Boden auf unseren Matten und öffnen unsere Sinne. 

Warten auf den magischen Moment, wenn sich das schale Morgengrauen in ein orangerotes Licht verwandelt und von Sekunde zu Sekunde intensiver, heller, leuchtender wird. Gleichzeitig wachen die Tiere auf. Zuerst hört man zaghaftes Gezwitscher einzelner Vögel, das sich immer weiter ausbreitet. Dann folgen die heiseren Rufe der Affen und andere kräftige, Tierlaute, von denen ich nicht weiß, wer sie ausstößt. 

Es ist ein einzigartiges, vielstimmig strahlendes Frühkonzert. Manches Mal habe ich es wie einen Jubel empfunden; die unbändige Freude der Natur darüber, dass ein neuer Tag beginnt. So den Tag zu begrüßen und mit einer stillen Meditation und sanften Körperbewegungen zu verinnerlichen, ist ein wunderbares Gefühl, das ehrfürchtig und dankbar macht.

Indische Spezialitäten

Die indischen Mitarbeiter in der Anlage, meist Frauen in farbenfrohen Saris, vermitteln exotisches Flair. Man spürt, wie dankbar sie sind, hier arbeiten zu dürfen. Das lächeln und leuchten in ihren Augen strahlt Energie und Freude aus. Sie sorgen aufmerksam für unser Wohlergehen und verwöhnen uns mit perfektem Service und liebevoll zubereiteten Speisen. 

Wir freuen uns jeden Tag nach der Frühmeditation und den ersten intensiven Yogaeinheiten auf das erfrischende Morgenbuffet mit seiner reichhaltigen Auswahl an Früchten, Lassi und Saftkreationen. Am Abend überrascht das ayurvedische Buffet immer wieder mit geschmackvollen vegetarischen Köstlichkeiten der raffinierten indischen Küche. Selten habe ich so gut gegessen.

Wir genießen unsere Speisen unter freiem Himmel bei angenehmen Temperaturen in den gemütlichen, schattigen Lounges. Am Abend fördert der prachtvolle nächtliche Sternenhimmel Stimmung und Kommunikation. 

Wie hat es der als Vater des Yoga bezeichnete Guru Patanjali vor langer Zeit formuliert? „Yoga ist das zur Ruhe kommen der Gedanken im Geist.“ Natürlich sind die Körperhaltungen (Asanas) wichtig und auch die Konzentration auf die Atmung (Pranayama) ist elementar und belebend. Besonders wohltuend ist es jedoch, einmal fern von den permanenten Medieneinflüssen und Umweltreizen abzuschalten und dem stetigen Gedankenstrom eine Pause zu gönnen. Hier in diesem Seminar kann ich wirklich loslassen und ganz bei mir sein.

Wo sich Yoga wie Seide anfühlt

Unendlich erfrischend und belebend empfinden alle in der Gruppe die Yogapraxis am Arabischen Meer, die wir meist spätnachmittags wahrnehmen. In Nähe unserer Anlage befinden sich mehrere herrliche Strände. Mandrem-Beach, Calangute, Candolim, Arambol und vor allem das etwas weiter entfernte Agonda-Beach sind ein echter Traum. 

Mit nackten Füßen im warmen, feinen Sand, das Meeresrauschen in den Ohren, Sonnenstrahlen und leichter Wind auf der Haut. Es ist ein berauschendes Gefühl, sich den Yogasequenzen ganz hinzugeben und danach den immer wieder beeindruckenden Sonnenuntergang zu genießen.

Selten habe ich mich so beweglich und erfüllt gefühlt. All meine Sinne sind aktiviert, und ich spüre große Freude, Glück und Dankbarkeit. Hier fühlt sich Yoga an wie Seide, mit einem Hauch von Lotusblüten.

Zum Wohlbefinden und Erlebniswert des Seminars tragen auch die verlockenden Shoppingmöglichkeiten auf Wochenmärkten, in originellen Shops und bei den fliegenden Händlern am Strand bei. Den hinreißenden Angeboten und unfassbar günstigen Preisen kann man kaum widerstehen. 

Herrlich bunte Tücher und Kleider aus Seide, Pashmina, Kaschmirwolle; handgefertigte Buddhas in allen Variationen. Silberschmuck, kunstvoll bemalte Dosen aus dem Himalaya,   T-Shirts und Klangschalen. Dazu die unglaubliche Vielfalt an Gewürzen und Früchten. Mein Koffer füllt sich mit Souvenirs und Geschenken, hoffentlich schaffe ich es beim Rückflug im Rahmen meines Transportlimit von 23kg zu bleiben…

 NAMASTÉ

Was hat mir das Seminar gebracht, was nehme ich mit nach Hause? Das erste, woran ich denke, ist mein Körpergefühl. Ich kehre innerlich bewegt und äußerlich beweglicher in meinen Alltag zurück, fühle mich stabiler und gelassener. Mit meiner kostbaren Lebenszeit werde ich künftig bewusster umgehen, mehr Achtsamkeit entwickeln.

Als ich mich während einer Taxifahrt mit dem Fahrer darüber unterhielt, wie es die Inder schaffen, bei den schwierigen Lebensbedingungen trotzdem so freundlich und entspannt zu sein, gab er mir eine weise Antwort: „Be happy und live“. Ja, so einfach könnte es auch bei uns sein, wo wir in weiten Bereichen im Überfluss leben und trotzdem oft unzufrieden sind.

Die Erfahrungen, die ich auf meiner Yoga-Reise in Indien sammeln konnte, sind von hohem Wert für mich. Man hatte mir schon prophezeit, dass jeder der nach Indien reist, verändert zurückkommt. Das kann ich wirklich bestätigen. Wenn ich wieder zu Hause in „good old Germany“ bin, möchte ich der in Indien üblichen Begrüßungsgeste NAMASTÉmehr Beachtung schenken und mich bei meinen Begegnungen daran erinnern. Namasté heißt nämlich im übertragenen Sinne: „Das Göttliche in mir grüßt das Göttliche, das ich auch in Dir sehe.“